sa, 10.april 2004 22uhr

Burkina Electric

Klanginstallationen des urbanen Afrika

Ort: Jazzgalerie Nickelsdorf 2425 Nickelsdorf
Veranstalter: VIDC
Kulturen in Bewegung präsentiert im April neue Sounds von der afrikanischen Savanne.

Mai Lingani, voc
Lukas Ligeti, dr, electronics
Wende K. Blass, git
Rupert Huber, kb, electronics
Kurt Dahlke, kb, electronics, visuals
Levy, tanz
As, tanz

Der seit 1998 in New York lebende österreichische Komponist und Schlagzeuger Lukas Ligeti zählt zu den aktivsten Musikern der "Downtown"-Szene. Seine intensive Befassung mit afrikanischen Rhythmen führen ihn immer wieder auf den afrikanischen Kontinent, wo er in Burkina Faso in der bekannten Sängerin Mai Lingani eine aussergewöhnliche und einprägsame Interpretin fand. „„Afrika ist kein Museum und Tradition hat nur einen Sinn, wenn sie weiterlebt, sich mit der Zeit mitändert und fähig ist, im heutigen Alltag ihre Funktionen zu erfüllen“, sind sich die beiden über eines der Ziele des aktuellen Projektes burkina electric im Klaren. Mit von der Partie ist einer der besten Gitarristen der hochaktiven Musikszene Burkina Fasos, Wende K. Blass. Er begeistert mit seinem auf regionalen Traditionen basierenden Stil, wo er Einflüsse von Reggae bis Funk bis zum schrillsten Freejazz nahtlos einfügt. Das Ensemble ergänzen Kurt Dahlke bzw. Rupert Huber. Beide brauchen Fans elektronischer Musik kaum vorgestellt zu werden. Hubers Projekt Tosca, sein Duo mit Richard Dorfmeister, hat die Landschaft der Downtempo Electronica geradezu erobert. Und Dahlke, Spezialist für Musik und Computer, Mitbegründer des Schallplattenlabels und Musikverlages Ata Tak (Mehr als 100 Veröffentlichungen seit 1979). Mitglied der Musikperformancegruppen "Der Plan" und "Pyrolator", sorgt sein Jahren mit innovativen Sounds für Bewegung in der Szene. „„Es gibt so wunderbare, interessante, verrückte grooves und man tanzt zu ihnen““, freut sich Ligeti, die unnachahmliche Geräuschkulisse Ouagadougous auf die Konzertbühnen zu bringen. Im gegenwärtigen Projekt entwickeln As und Levy eine gemeinsame Choreographie zwischen afrikanischem modernen Tanz, traditionellen Elementen und einer Prise Showbiz à la Ouaga. burkina electric verwendet Traditionen, Farben, Stimmungen, Stimmen -

verfremdet, ändert und modernisiert sie, ohne sie aus dem Kontext zu entfernen oder durch im Blindflug programmierte Drumcomputer abzustumpfen. „„Und mit burkina electric wollen wir andere Zugänge zur afrikanischen Musik aufzeigen sowie die Augen für die „„Welten hinter der Musik““ öffnen““, ist dieses Projekt Mai Lingani ein ernsthaftes Anliegen.

Das am südlichen Rand der Sahara gelegene „„Land der ehrbaren Menschen““ (Burkina Faso) mit der Hauptstadt Ouagadougou ist eines der wirtschaftlich ärmsten Länder dieser Welt. Die momentane Lebenserwartung von Männern und Frauen liegt bei 47 Jahren. 49 % der Bevöölkerung sind unter 15 Jahre alt. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert schwerpunktmässig Projekte zur technischen und beruflichen Bildung sowie im Bereich der ländlichen Entwicklung (darunter auch Handwerksförderung).

Nähere Infos: 01 7133594 - 92, http://www.movingcultures.org