Nuors

Manfred Hofer (Kontrabass)     

Bei Nuors ging es darum, den Gehalt der elektronischen Musik sowie die Einflüsse neuerer Technologien adäquat auf ein akustisches Instrument zu übertragen und damit zu gestalten.

Bei den Kompositionen war es dazu notwendig, daß gesamte akustische Material, also Töne, Klänge, aber auch Geräuschemiteinzubeziehen.

Sich den Klangindividualitäten der elektronischen Musik anzunähern und sie zu imitieren, hieß für mich letztendlich der Entfaltung der Klänge und den Spannungsbeziehungen möglichst freien Lauf zu lassen. Kümmerte ich mich um die Korrektheit von Tönen und Klängen, erschlaffte dieser Lauf und stumpf gewordene Hörgewohnheiten traten in den Vordergrund. Es empfahl sich, ein skizzierendes, tastendes und nicht zu definitives Spiel zu verwenden, bei dem falsche Töne weniger irritieren.

Eine Brücke war zu schlagen, zwischen einem beeinflußenden emotionalem Bereich und dem weitaus ungestörterem Hören des eigentlichen funktionellem Ablaufs. Gefragt war der Umgang mit dem Kriterium der Maschine, der auf ein konventionelles Instrument übertragbar war.

Den Arbeitsprozess, zuerst einen Rechner zu analysieren, dann zu komponieren und dann zu spielen wollte ich zugunsten einer spontanen, mir selbst einprogrammierten Stimmung umgehen.

Eine solche Herangehensweise begünstigte auch die vorbestimmenden formalen Vorgaben, die sich aus Rahmennotationen und grafischen Plänen zusammensetzen und sich an die Aufführungsweisen elektronischer Musik anlehnen.